Das Sandstrahlen ist ein weitverbreitetes Verfahren zur Oberflächenbehandlung. Zum Entfernen von Rost auf Metallflächen, Reinigen von Anlagen oder dekorativen Gestalten von Oberflächen wird Sandstrahlen eingesetzt. Im Baugewerbe ist das Beton-Sandstrahlen ein wichtiges Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Betonelementen.
Das technische Prinzip des Sandstrahlens
Beim Sandstrahlen werden kleine, feste Partikel, das sogenannte Strahlmittel, mit Druckluft beschleunigt und auf Oberflächen gestrahlt. Beim Aufschlag auf der Oberfläche tragen die Partikel kleine Mengen des Oberflächenmaterials ab. Wie viel Oberflächenmaterial entfernt wird, hängt wesentlich vom Druck im Luftstrom, dem eingesetzten Strahlmittel und dessen Korngröße ab. Geringer Druck und leichte, runde Partikel führen zu wenig Abtrag und glätten die Oberfläche. Größere, eckige Partikel unter hohem Luftdruck entwickeln eine starke Schleifwirkung, tragen viel Material ab und hinterlassen eine raue Oberfläche. Es werden verschiedene Materialien als Strahlmittel eingesetzt, beispielsweise Mineralsande, Metallkörner oder Granulate aus Kunststoff, Glas und Keramik.
Beim Sandstrahlen von Beton kommen Sandstrahlgebläse zum Einsatz. Diese Geräte bestehen aus einem Gebläse mit Druckbehälter, der mit dem Strahlmittel gefüllt ist. Ein seitlich am Druckbehälter angeschlossener Schlauch führt das Sand-Luft-Gemisch zum Ort der Verwendung. Am Ende des Schlauchs beschleunigt und fokussiert eine Düse den Strahl. Da trockenes Sandstrahlen von Beton mit einer hohen Staubentwicklung einhergeht, wird dem Sandstrahl meist Wasser beigespritzt, das den entstehenden Staub bindet.
Vielfältiger Nutzen des Beton-Sandstrahlens
Aus Kostengründen und als gestalterisches Mittel werden in der modernen Architektur, insbesondere bei Industrie- und Funktionsbauten, vermehrt Sichtbetonflächen eingesetzt. Dabei wird der Beton nicht verputzt oder anderweitig verkleidet, sondern bleibt dauerhaft im und am Gebäude sichtbar. Das Sandstrahlen des Sichtbetons entfernt Spuren der Verschalung auf dem Beton und ebnet die Oberfläche ein. Zudem wird häufig aus optischen Gründen die außen liegende Zementschicht abgetragen und die innen liegende Gesteinskörnung freigelegt. Zur weiteren Glättung der Oberfläche kann der Sichtbeton anschließend geschliffen werden.
Bei Betonflächen, die nicht als Sichtbeton verbleiben, bereitet das Sandstrahlen die weitere Oberflächengestaltung vor. Es kann beispielsweise den Beton aufrauen und für eine bessere Haftung von Mörtel sorgen.
Das Aufrauen wird auch beim Sandstrahlen von Gehwegen aus Beton genutzt, um eine bessere Haftung zu erzeugen und rutschhemmend zu wirken.
Bei verwitterten oder verdreckten Betonflächen entfernt das Beton-Sandstrahlen Verschmutzungen und stellt eine optisch neuwertige Betonoberfläche her.